Schloss-Geschichte(n)

Hollywood-Geschichten aus dem Salzburger Land

Die Geschichte von Schloss Mittersill ist faszinierend und abwechslungsreich. Die Überlieferungen aus seiner rund 900-jährigen Vergangenheit lassen uns noch heute in die Träume und den Alltag längst vergangener Zeiten eintauchen.

Weltweit exklusivster Society-Club

Im Jahr 1935 erwarb Baron Hubert von Pantz das Schloss Mittersill. Und gemäß des Lebensstils, der bevorzugten Freizeitbeschäftigungen und der ebenso illustren wie prominenten Freunde des Barons aus altem österreichischen Adel etablierte Hubert von Pantz auf Schloss Mittersill den zu seiner Zeit exklusivsten Society-Club der Welt: den Sport & Shooting Club Mittersill.

Noch einmal den Hauch von edlen Zeiten in alten Gemäuern spüren

Schloss Geschichte

Wir erzählen bei den beliebten Schlossführungen allerlei Wissenswertes über die Geschichte des herrschaftlichen Schlosses im Salzburger Land. Wenn Sie während Ihres Urlaubs ganz genau hinhören und hinsehen, werden Ihnen auch die Schlossgemäuer so manch romantische Geschichte verraten.

Historie Schloss Mittersill

Um das Jahr 1150 ließen die Grafen von Lechsgemünd in Bayern die erste Burg zur Kontrolle der wichtigen Straße im Tal errichten. In der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts kam Schloss Mittersill durch Tausch in den Besitz des Erzstifts Salzburg und wurde Sitz des Pflegers für den Oberpinzgau.

Während der Bauernaufstände wurde die Festung 1526 eingenommen und gebrandschatzt. In der Folge ließ der Salzburger Erzbischof die Befestigungen ausbauen. Über dem Torbogen ist noch heute das Jahr der Fertigstellung, 1528, zu sehen.

Vieler Herrschaften Besitz

Nach dem Ende des Erzstifts Salzburg 1803 wechselten die Besitzer von Schloss Mittersill häufig. Es gelangte in Staatsbesitz und in verschiedene private Hände. In den 1930er Jahren erwarb es Baron Hubert von Pantz, ein Unternehmer mit besten Verbindungen in adelige Kreise.

Was nun folgte, war eine Hoch-Zeit: Adelige, Industrielle und Filmstars trafen sich im Schloss im Salzburger Land, Mittersill war „in“. Königin Juliana der Niederlande verbrachte sogar mehrwöchige Flitterwochen in der malerisch gelegenen Schlossfestung.

Neue Schloss Geschichten

Nach der dunklen Zeit des Nationalsozialismus blühte das Schlossleben wieder auf. Die Festung war an den Eigentümer Baron von Pantz zurückgegeben und durch diesen aufwendig renoviert worden. 1948 wurde auf Schloss Mittersill der „Sport & Shooting-Club“, damals der exklusivste Club der Welt, gegründet.

Der Jet-Set zog erneut in den Pinzgau: Hollywood-Größen wie Clark Gable, Bob Hope und Rita Hayworth, schillernde Persönlichkeiten wie der Herzog von Windsor, Henry Ford II. und der Schah von Persien zählten zu den Gästen.

und heute ...

Mitte der 1960er Jahre entschied der Club, Schloss Mittersill zu verkaufen. Die International Fellowship of Evangelical Students (IFES) erwarb das 1967 das Gebäude, um es als Konferenzzentrum zu nützen.

Im Dezember 2009 kam das Schloss erstmals in seiner Geschichte in Pinzgauer Hand. Das gesamte Gebäude wurde umfangreich, aber behutsam renoviert und mit modernstem Komfort ausgestattet.

So können Sie heute das Ambiente einer Jahrhunderte alten Burg erleben und gleichzeitig den hohen Standard eines 4-Sterne-Superior-Schlosshotels genießen.

Suiten Geschichten

Die zehn individuell gestalteten Suiten im Schloss Mittersill sind mit faszinierenden Geschichten von Berühmtheiten und Adeligen aus dem letzten Jahrhundert verbunden. Die historischen Mauern sind nicht nur Zeugen vom einstigen High-Society-Treff unseres Hauses, sondern üben noch bis heute ungebrochene Faszination aus.

Die persische Märchenprinzessin aus Deutschland

Ein Märchen wie aus 1001 Nacht: Das ist die schillernde aber auch melancholische Lebensgeschichte von Prinzessin Soraya von Persien. Sorayas Vater entstammte einer der vornehmsten und ältesten stammesfürstlichen Familien Persiens. Er war von 1951 bis 1961 kaiserlich-persischer Botschafter in Deutschland. In Berlin lernte er auch Sorayas Mutter, die in Moskau geborene und in Berlin als Verkäuferin tätige Eva Karl, kennen.

Geboren wurde Soraya am 22. Juni 1932 in Isfahan, der Hauptstadt der gleichnamigen Provinz im damaligen Persien (heute Iran). Ihre Kindheit verbrachte Soraya sowohl in ihrem Geburtsland wie auch in Deutschland und in der Schweiz. Sie besuchte elitäre Internate in Montreux und Lausanne sowie das Internat Saint James in London. Soraya genoss eine exzellente Bildung und sprach vier Sprachen fließend: Deutsch, Englisch, Französisch und Persisch.

Ihr Lebensschicksal sollte sich entscheiden, als die Kaisermutter des Schahs von Persien auf der Suche nach einer standesgemäßen Gemahlin für ihren Sohn Mohammad Reza Schah Pahlavi Schahanschah, Gefallen an einer Fotografie von Soraya fand. Auch der Schah verliebte sich in Sorayas Bildnis. Es folgte eine Trauung mit allem Glanz und Glamour. In einer silbernen und nicht weniger als dreißig Kilogramm wiegenden Hochzeitsrobe von Christian Dior. Es war wohl (trotz Arrangement) eine Heirat aus Liebe, wie sowohl der Schah selbst wie auch Soraya später immer wieder und im Rahmen der zulässigen Etikette andeuteten.

Allerdings entstammte auch dieser, über sieben Jahre währenden Ehe (wie schon Mohammads erster Heiratsverbindung) kein männlicher Thronfolger. So gab der Schah aus Staatsräson im persischen Rundfunk schweren Herzens, mit leiser Stimme und „großer Trauer“ bekannt, sich von seiner „lieben Gemahlin“ getrennt zu haben. Auch für Soraya ihrerseits war dieser Schritt der einzig mögliche. Sie hätte ein Leben mit einer Nebenfrau zwecks Thronfolge nicht ertragen können. Die wohl glücklichsten und unbeschwertesten Tage ihrer offiziell nicht möglichen Liebe verbrachte das Königspaar auch auf Schloss Mittersill.

Das weitere Leben Sorayas verlief ähnlich schicksalhaft wie jenes von Prinzessin Diana oder von Kaiserin Sissi. Jeder ihrer Schritte wurde von der Klatschpresse beobachtet und genussvoll kommentiert. So soll sie Affären mit dem deutschen Playboy Gunter Sachs und dem österreichischen Filmschauspieler Maximilian Schell gehabt haben. Tatsächlich eine große Liebe von Soraya war der italienische Regisseur Franco Indovina, mit dem sie bis zu seinem tragischen Tod im Jahr 1972 (bei einem Flugzeugabsturz) liiert war. Viel auf Reisen aber immer wieder von Depressionen geprüft, verstarb Prinzessin Soraya am 25. Oktober 2001 in ihrer Pariser Wohnung in der Avenue Montaigne. Ihre letzte Ruhe fand Soraya im Familiengrab auf dem Westfriedhof in München.

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