Schloss-Geschichte(n)
Hollywood-Geschichten aus dem Salzburger Land
Die Geschichte von Schloss Mittersill ist faszinierend und abwechslungsreich. Die Überlieferungen aus seiner rund 900-jährigen Vergangenheit lassen uns noch heute in die Träume und den Alltag längst vergangener Zeiten eintauchen.
Weltweit exklusivster Society-Club
Im Jahr 1935 erwarb Baron Hubert von Pantz das Schloss Mittersill. Und gemäß des Lebensstils, der bevorzugten Freizeitbeschäftigungen und der ebenso illustren wie prominenten Freunde des Barons aus altem österreichischen Adel etablierte Hubert von Pantz auf Schloss Mittersill den zu seiner Zeit exklusivsten Society-Club der Welt: den Sport & Shooting Club Mittersill.
Noch einmal den Hauch von edlen Zeiten in alten Gemäuern spüren
Schloss Geschichte
Wir erzählen bei den beliebten Schlossführungen allerlei Wissenswertes über die Geschichte des herrschaftlichen Schlosses im Salzburger Land. Wenn Sie während Ihres Urlaubs ganz genau hinhören und hinsehen, werden Ihnen auch die Schlossgemäuer so manch romantische Geschichte verraten.
Suiten Geschichten
Die zehn individuell gestalteten Suiten im Schloss Mittersill sind mit faszinierenden Geschichten von Berühmtheiten und Adeligen aus dem letzten Jahrhundert verbunden. Die historischen Mauern sind nicht nur Zeugen vom einstigen High-Society-Treff unseres Hauses, sondern üben noch bis heute ungebrochene Faszination aus.
Die persische Märchenprinzessin aus Deutschland
Ein Märchen wie aus 1001 Nacht: Das ist die schillernde aber auch melancholische Lebensgeschichte von Prinzessin Soraya von Persien. Sorayas Vater entstammte einer der vornehmsten und ältesten stammesfürstlichen Familien Persiens. Er war von 1951 bis 1961 kaiserlich-persischer Botschafter in Deutschland. In Berlin lernte er auch Sorayas Mutter, die in Moskau geborene und in Berlin als Verkäuferin tätige Eva Karl, kennen.
Geboren wurde Soraya am 22. Juni 1932 in Isfahan, der Hauptstadt der gleichnamigen Provinz im damaligen Persien (heute Iran). Ihre Kindheit verbrachte Soraya sowohl in ihrem Geburtsland wie auch in Deutschland und in der Schweiz. Sie besuchte elitäre Internate in Montreux und Lausanne sowie das Internat Saint James in London. Soraya genoss eine exzellente Bildung und sprach vier Sprachen fließend: Deutsch, Englisch, Französisch und Persisch.
Ihr Lebensschicksal sollte sich entscheiden, als die Kaisermutter des Schahs von Persien auf der Suche nach einer standesgemäßen Gemahlin für ihren Sohn Mohammad Reza Schah Pahlavi Schahanschah, Gefallen an einer Fotografie von Soraya fand. Auch der Schah verliebte sich in Sorayas Bildnis. Es folgte eine Trauung mit allem Glanz und Glamour. In einer silbernen und nicht weniger als dreißig Kilogramm wiegenden Hochzeitsrobe von Christian Dior. Es war wohl (trotz Arrangement) eine Heirat aus Liebe, wie sowohl der Schah selbst wie auch Soraya später immer wieder und im Rahmen der zulässigen Etikette andeuteten.
Allerdings entstammte auch dieser, über sieben Jahre währenden Ehe (wie schon Mohammads erster Heiratsverbindung) kein männlicher Thronfolger. So gab der Schah aus Staatsräson im persischen Rundfunk schweren Herzens, mit leiser Stimme und „großer Trauer“ bekannt, sich von seiner „lieben Gemahlin“ getrennt zu haben. Auch für Soraya ihrerseits war dieser Schritt der einzig mögliche. Sie hätte ein Leben mit einer Nebenfrau zwecks Thronfolge nicht ertragen können. Die wohl glücklichsten und unbeschwertesten Tage ihrer offiziell nicht möglichen Liebe verbrachte das Königspaar auch auf Schloss Mittersill.
Das weitere Leben Sorayas verlief ähnlich schicksalhaft wie jenes von Prinzessin Diana oder von Kaiserin Sissi. Jeder ihrer Schritte wurde von der Klatschpresse beobachtet und genussvoll kommentiert. So soll sie Affären mit dem deutschen Playboy Gunter Sachs und dem österreichischen Filmschauspieler Maximilian Schell gehabt haben. Tatsächlich eine große Liebe von Soraya war der italienische Regisseur Franco Indovina, mit dem sie bis zu seinem tragischen Tod im Jahr 1972 (bei einem Flugzeugabsturz) liiert war. Viel auf Reisen aber immer wieder von Depressionen geprüft, verstarb Prinzessin Soraya am 25. Oktober 2001 in ihrer Pariser Wohnung in der Avenue Montaigne. Ihre letzte Ruhe fand Soraya im Familiengrab auf dem Westfriedhof in München.
Die außergewöhnliche Gewöhnliche
Die spätere Königin der Niederlande, Juliana, wurde am 30. April 1909 in Den Haag geboren. Ein großes Glück und eine große Freude für ihre Eltern: Königin Wilhelmina von Oranien-Nassau und Prinz Heinrich von Mecklenburg-Schwerin. Denn deren Ehe war lange kinderlos geblieben und mit „Prinzessin Sonnenschein“ – wie Juliana von Ihren Eltern genannt wurde – war die Thronfolge gesichert.
Schon als Kind war Juliana eher bescheiden und zurückhaltend. Durchaus ein wenig schüchtern. Sie wuchs sehr volksverbunden auf. Lernte, wie andere Kinder auch, Schlittschuhlaufen auf den zugefrorenen Grachten von Den Haag. Ihre Schulbildung bis zur Hochschulreife erhielt Juliana freilich durch königlichen Privatunterricht. Staatswissenschaften wiederum studierte sie, gegen den anfänglichen Widerstand ihrer Mutter, an der öffentlichen Universität in Leiden.
1936 lernt Königin Juliana bei den Olympischen Winterspielen in Garmisch-Partenkirchen den deutschen Prinzen Bernhard zu Lippe-Biesterfeld kennen. Die beiden verlieben sich, heiraten 1937 und verbringen noch im selben Jahr glückliche Flitterwochen auf Schloss Mittersill. Regelmäßig verbrachte das niederländische Königspaar dabei seinen Winterurlaub in Österreich.
Zurückgekehrt aus Großbritannien, wird Juliana am 6. September 1948 formell als Königin der Niederlande eingeführt.
Durch ihre herzliche, soziale und bodenständige Persönlichkeit (die Ansprache „Majestät“ lehnt sie ab, der Hofknicks wird abgeschafft) gewinnt Juliana schnell die Herzen und die Liebe Ihres Volkes. Von starker Symbolkraft für ihre bis 1980 dauernde Regentschaft: 1953 steht sie bei der großen, niederländischen Naturkatastrophe in schwarzen, schweren Gummistiefeln mitten im Überschwemmungsgebiet – ihre Landsleute tröstend und ihnen Mut zusprechend.
Am 20. März 2004 stirbt Königin Juliana im Alter von 94 Jahren im Schlaf an den Folgen einer Lungenentzündung. Der damalige, niederländische Ministerpräsident Jan Peter Balkenende würdigte sie in seiner Kondolenzrede mit folgenden Worten: „Königin Juliana liebte die Menschen. Sie zog Spontanität dem Protokoll vor und Ehrlichkeit der Förmlichkeit. Aber in allem, was sie tat, blieb sie immer die Königin, die ihre Pflicht und ihre Mission äußerst ernst nahm. Königin Juliana war eine warmherzige, weise Frau, die ihr Leben dem Dienst für andere widmete. Wir gedenken ihrer mit Liebe und Dankbarkeit.“
„Ich schaffe keine Mode. Ich bin die Mode.“
Coco Chanel – längst ist dieser Name ein Mythos. Ein anderes Wort für Eleganz, Luxus, Lebensstil und für die nicht nur modische Emanzipation der Frau. Das Magazin Time führte Coco Chanel als einzige Frau unter den einflussreichsten Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts in ihrem Metier. Nichts von diesen Attributen war Gabriel Chasnel (wie ihr Name eigentlich lautete) in die Wiege gelegt. Im Gegenteil: Coco Chanel stammte aus ärmlichsten Verhältnissen. 1883 in einem französischen Armenhaus geboren. Ihr Vater unstet und nicht in der Lage für seine Familie zu sorgen. So verbrachte Coco Chanel ihre Kindheit in einem streng geführten Waisenhaus. Schlief in einem unbeheizten Schlafsaal. Und erlernte unter dem rigiden Regime von Klosternonnen ihren Beruf als Schneiderin.
Mit ihrem genialen Talent und finanzieller Starthilfe ihrer häufig wechselnden und teils sehr vermögenden Liebhaber aus Finanzadel und Kunst schaffte Coco Chanel schließlich aus bescheidenen Anfängen mit einem Hutatelier den Aufstieg in den Modehimmel. Sie revolutionierte die Welt der Damenmode. Sie befreite stilbewusste Frauen im wahrsten Sinne des Wortes aus dem Korsett eines eingeschnürten Modediktates. Coco Chanel war Wegbereiterin einer modernen und funktionellen Damenmode mit wadenlangem Rock oder luftiger Hose, lose gegürtetem Oberteil und Kurzhaarschnitt für selbstbewusste und selbstbestimmte Frauen. Auch wirtschaftlich setzte sie Maßstäbe: Ihre Parfumkreation Chanel N°5 (berühmt nicht zuletzt durch Marilyn Monroe) ist bis heute eines der meistverkauften Parfums der Welt und begründete den Aufstieg einer ganzen Branche.
Coco Chanel im Schloss Mittersill: Inspiration für eine ihrer berühmtesten Kreationen
Coco Chanel war bereits zu ihrer Zeit eine Ikone und verkörperte wie kaum eine andere Persönlichkeit das Lebensgefühl der High-Society. Einen Hotspot für diesen elitären Kreis etablierte in Salzburg zu dieser Zeit der Besitzer von Schloss Mittersill, der adelige Industrielle Baron Hubert von Pantz. Coco Chanel war bezaubert von dessen Charme, verliebte sich und verbrachte immer wieder romantische Tage im Schloss Mittersill.
Hier war es auch, wo sie sich zu einer ihrer berühmtesten Kreationen inspirieren ließ: der klassischen Chanel-Jacke. Die Uniform eines Liftboys von Schloss Mittersill stand Pate für dieses zeitlos schöne und elegante Kleidungsstück, das bis heute in keiner Garderobe von erfolgreichen Geschäftsfrauen, Schauspielerinnen und anderen weiblichen Stars rund um den Globus fehlen darf.
Erst im Herbst 2014 erwies das Modehaus Chanel und sein heutiger Chefdesigner Karl Lagerfeld Salzburg die Ehre: Einer der Höhepunkte in einer glanzvollen und glamourösen Modeschau war eine Reverenz an die legendäre Chanel-Jacke und ihre Entstehungsgeschichte, die im Schloss Mittersill ihren Ursprung nahm. Als Hommage an die schillernde Persönlichkeit Coco Chanel wurde im 4-Sterne-Superior-Schloss Mittersill eine Luxussuite nach ihr benannt. Wohnen Sie dort, wo Coco Chanel einst ein Meisterwerk der Mode schuf.
Die italienische Marilyn Monroe
„Gina Nazionale“ oder einfach „La Lollo“, wie sie später von ihren glühenden Fans und Bewunderern genannt wurde, kam am 4. Juli 1927 in Subiaco nahe bei Rom auf die Welt. Schon als Kind von außergewöhnlicher Schönheit, wird sie bereits mit drei Jahren zum „schönsten Kleinkind Italiens“ gekrönt. Auch in ihrer späteren Weltkarriere galt Gina Lollobrigida als Inbegriff der sinnlich-verführerischen, italienischen Schönheit. Einer Femme fatale par excellence.
Ursprünglich fühlte sich Lollobrigida (die schon früh Privatunterricht in Tanz, Gesang und Zeichnen erhielt) allerdings mehr von Malerei und bildender Kunst angezogen. So studierte sie nach dem zweiten Weltkrieg in Rom Bildhauerei und Malerei. In einem Interview für das Magazin „Parade“ meinte sie im Jahr 2000 dazu: „I studied painting and sculpting at school and became an actress by mistake“.
Dieser „Fehler“ war allerdings definitiv ein Glücksfall für die große Zeit des glanzvollen Hollywood-Kinos. Nach eher bescheidenen filmischen Anfängen in Italien gelang ihr 1952 der große internationale Durchbruch an der Seite von Gérard Philipe mit „Fanfan der Husar“ und „Die Schönen der Nacht“.
Legendär dann ihre Rollen mit Anthony Quinn in „Der Glöckner von Notre Dame“ und die überzeugende Probe ihres Gesangstalentes in „Die schönste Frau der Welt“. Insgesamt wirkte Gina Lollobrigida in über 70 Film- und Fernsehproduktionen mit und begründete damit ihren Weltruhm als Schauspielerin und Ikone klassischer, weiblicher Schönheit. Über 6000 Magazincover zeigten Lollobrigida. Unzählige Preise, darunter der Golden Globe, wurden ihr verliehen.
Neben der Schauspielerei reüssierte Lollobrigida in den 1970er-Jahren zudem als Fotografin. Sie porträtierte so unterschiedliche Persönlichkeiten wie Fidel Castro, Paul Newmann, Salvator Dalí oder Henry Kissinger. Auch als Bildhauerin versuchte sie sich und wurde damit in die Kunstakademie von Florenz aufgenommen.
Privat war sie über 20 Jahre mit dem jugoslawischen Arzt Milko Skofic verheiratet. Dieser Ehe entstammt auch Sohn Milko junior. Gina Lollobrigida war eine begehrte Frau. Kein Wunder wurde sie doch von den attraktivsten und bekanntesten Männern ihrer Zeit (sie waren häufig auch ihre Filmpartner) umschwärmt. So zeigten sich Humphrey Bogart, Frank Sinatra, Kirk Douglas, Tony Curtis, Burt Lancaster und viele andere gerne an ihrer Seite. Dass „Gina Nazionale“ als Gast sowie gern gesehener Jagdbegleitung auf Schloss Mittersill im Mittelpunkt des dort versammelten Jetset stand, versteht sich da wohl von selbst…
Seit Mitte der 1980er Jahre war Lollobrigida als Mitarbeiterin der UNESCO aktiv und auch politisch engagiert. Heute hat sie ihren Lebensmittelpunkt in der von ihr geliebten italienischen Hauptstadt Rom.
„Ein Gentleman vergisst dein Alter, aber nie deinen Geburtstag”
Und ein Gentleman war er: Clark Gable. Scharenweise zog sein herber und maskuliner Charme weibliche Bewunderer in die Kinos. Er verkörperte wie kein anderer den männlichen Macho der großen Gefühle. Geboren wurde Clarke Gable am 1. Februar 1901 im amerikanischen Bundesstaat Ohio. Seine Mutter verstarb früh, Gable wuchs bei Verwandten auf.
Mit 16 Jahren flog er von der High School und schlug sich mit Gelegenheitsjobs durch. Seine Schauspiel-Begeisterung weckte eine Aufführung eines Tourneetheaters. Jetzt stand sein Traum deutlich vor ihm: Schauspieler. Ein Weg mit Hürden und Hindernissen. Seine erste Frau, die Theatermanagerin Josephine Dillon, öffnete ihm erste Türen in Hollywood. Anfangs verdingte sich Gable allerdings in Kleinstrollen und als Statist. Den Durchbruch in Hollywood schaffte er erst nach Erfolgen am New Yorker Broadway.
Dann ging es allerdings Schlag auf Schlag: Bei MGM unter Vertrag und später größter Star des legendären Filmstudios, brillierte er in „A Free Soul“ („Der Mut zum Glück“). Den Oscar erhielt er für seine schauspielerische Glanzleistung in der 1934 gezeigten Komödie „It Happened One Night“ („Es geschah in einer Nacht“). Unsterblich machte ihn sein Part in „Vom Winde verweht“ in der Rolle des Rhett Butler. Nach seinem freiwilligen Einsatz im Zweiten Weltkrieg bei der amerikanischen Luftflotte in England konnte Cable in „The Misfits – Nicht gesellschaftsfähig“ (mit Marilyn Monroe) noch einmal an seine größten Triumphe anknüpfen. Der insgesamt fünfmal verheiratete Clark Gable starb am 16. November 1960 in Los Angeles an einem Herzinfarkt.
Clark Gable war mehrfach auf Besuch im Schloss Mittersill und zählte zu den erlesenen weltbekannten Persönlichkeiten im Schloss Mittersill Sport- & Shootingclub. Seine Leidenschaft galt den schönen Dingen des Lebens – und dem Golfspiel. Heute erinnert im Schloss Mittersill das Golfbag von Clark Gable an eine sportlich glamouröse Zeit.
Er war zu seiner Zeit der Inbegriff von Männlichkeit und verführerisch-machohaften Lebensstils. Er spielte an der Seite der schönsten und berühmtesten Schauspielerinnen seiner Epoche. War ein Lebemann und Bonvivant. Als solcher passte er natürlich in den elitären Kreis aus internationalem Jet-Set und High-Society, den der damalige Eigentümer von Schloss Mittersill, der adelige Industrielle Baron Hubert von Pantz, um sich versammelte. In diesem illustren Kreis war Gable ein geschätzter und hochwillkommener Gast. Er verstand es mit Hollywood-Anekdoten und Geschichten über seine berühmten Schauspielkollegen zu unterhalten. Dass dabei mehr als nur ein Drink und eine Zigarre gereicht wurden: das gehörte zum Lebensstil und zum Image von Clark Gable. Der große Charmeur wurde vom American Film Institute in der „Liste der 25 größten männlichen Filmlegenden aller Zeiten“ auf Rang sieben gereiht.
Die Dynamik einer Dynastie
Henry Ford der Zweite war Enkel des legendären Automobilpioniers Henry Ford. Sein Großvater Henry Ford revolutionierte 1913 die gesamte Automobilindustrie mit der Einführung der Fließbandfertigung von Autos. Sein so gebautes und in die Industriegeschichte eingegangenes Automobil Modell T (auch genannt „Tin Lizzy“, also „Blechliesel“) verkaufte sich in der Zeit von 1908 bis 1927 in nahezu unveränderter Form über 15 Millionen Mal. Ein Rekord, der dann 45 Jahre halten sollte.
Allerdings wurde der Veränderungsunwille Henry Fords (legendärer Ausspruch: „Unsere Kunden können das Modell T in jeder Farbe haben – solange diese nur schwarz ist.“) zum Problem für die Ford Company.
Neue Anbieter traten auf den Markt, es gab mehr Auswahl, Kundenwünsche wurden bei anderen Herstellern bei der Entwicklung neuer Autos berücksichtigt – kurz: Die Verkaufszahlen bei Ford brachen ein, der Konzern schlitterte an den Rand des Ruins. In dieser schwierigen Phase übernahm der 1917 geborene Enkel des Firmengründers, Henry Ford II., nach dem Tod seines Vater Edsel Ford, der zwischenzeitlich die Geschäfte führte, das Ruder im Unternehmen.
Henry Ford dem Zweiten gelang es schließlich durch geschicktes und rigoroses Management die Ford Company wieder auf Erfolgskurs und in die Gewinnzone zu führen. Henry Ford II. war einerseits, und je älter er wurde, ein machtbewusster Patriarch. Andererseits war der studierte Sozialwissenschaftler und Philanthrop aber auch Zeit seines Lebens dafür bekannt, eine soziale Ader zu haben. So führte er wesentliche Verbesserungen für seine Mitarbeiter in allen Ford-Fabriken ein. Auch öffentlich unterstützte er das amerikanische Sozialwesen durch Spenden und entsprechende Einrichtungen.
Gleichzeitig war der dreimal verheiratete Henry Ford II. ein Bonvivant, der die Frauen und das Leben liebte. Entsprechend war er Teil des damals aufblühenden Jetset und damit natürlich auch Gast auf Schloss Mittersill. Hier hatte Henry Ford II. nicht nur Gelegenheit seinen geliebten Partys nachzugehen, sondern auch wichtige Geschäftskontakte mit einflussreichen Wirtschaftsbossen aus aller Welt zu schließen. Dass er außerdem die Atmosphäre von Glanz und Glamour genoss, die internationale Stars wie Clark Gable oder Gina Lollobrigida damals auf Schloss Mittersill verbreiteten, muss wohl nicht gesondert betont werden. Henry Ford II. wurde 70 Jahre alt und starb am 29. September 1987 im Henry Ford Hospital in Detroit.
Pracht, Prunk und Selbstzerstörung
Die Regentschaft des zu seiner Zeit mächtigsten Monarchen des Morgenlandes, König Faruk I., begann glanzvoll und vielversprechend. Im zarten Alter von gerade mal 17 Jahren wurde Faruk I. als König von Ägypten inthronisiert. Sein offizieller Titel: „Seine Majestät Faruk I., von Gottes (Allahs) Gnaden König von Ägypten und des Sudans, Souverän von Nubien, Kordofan und Darfur.“
Jung, gutaussehend, intelligent und mit dem Rüstzeug einer Eliteerziehung und Ausbildung in England, avancierte er rasch zum populärsten Potentaten Ägyptens. Er brachte schnell soziale Reformen auf den Weg und war bei seinen Untertanen durchaus beliebt und bewundert. Nicht nur bei ihnen. So schwärmte beispielsweise der Ministerpräsident des Libanons: „Er ist nicht nur der König von Ägypten, sondern der König aller Araber.“
Mit dieser Beliebtheit sollte es allerdings rasch vorbei sein. Tatsächlich wurde des Königs Verlangen nach Luxus, Pracht und Vergnügen zunehmend maßlos und grenzenlos. Immer mehr pflegte er einen verschwenderischen, ungezügelten und durch keinerlei gesellschaftliche Konventionen gebremsten Lebensstil. Luxusautos, Ländereien, Paläste, Gold, Diamanten, Liebschaften, Ess- und Trinkgelage.
Am 23. Juli 1952 wurde Faruk schließlich durch einen Militärputsch von General Mohammed Naguib und Gamal Abdel Nasser gestürzt. Asyl nahm er zunächst standesgemäß in Monaco. Später in Italien. Auch in Europa setzte er seinen pompösen Lebensstil fort. Seine exzentrischen Auftritte und seine Einsätze in den mondänsten Spielcasinos Europas lieferten verlässlich schillernden Stoff für die Regenbogenpresse.
Faruk konnte aber auch anders. Eine Seite von ihm galt als kultiviert, zivilisiert und gebildet. So soll er außer Arabisch auch Türkisch, Italienisch, Englisch, Französisch, Deutsch und Russisch gesprochen haben. Diese charmante Spielart seiner ambivalenten Persönlichkeit zeigte Faruk I. auch bei den Banketten und in Gesellschaft des internationalen Jetset im Sport- & Shooting Club auf Schloss Mittersill.
König Faruk I. war zweimal verheiratet. Mit Königin Farida (bürgerlicher Name: Safinaz Zulficar, Heirat 1938, Scheidung 1948) hatte er drei Töchter. Mit Mena Narrimam Sadek (Heirat 1951, Scheidung 1954, wegen ihrer bürgerlichen Herkunft „Cinderella of the Nile“ genannt) einen Sohn, Ahmed Fuad. König Faruk I. wurde nur 45 Jahre alt: Er starb am 18. März 1965 in Rom.
Glück ist stärker als Eisen
Der ehemalige Schlossherr von Schloss Mittersill und Gründer des zu seiner Zeit weltweit exklusivsten Society-Clubs, Baron Hubert von Pantz, war eine der schillerndsten Persönlichkeiten des internationalen Jet-Set des 20. Jahrhunderts. Hubert von Pantz entstammte einer der ältesten Adelsfamilien der österreichischen Geschichte. Der Stammbaum der Familie von Pantz reicht dabei zurück bis ins Römische Reich des 15. Jahrhunderts. Aus dieser Zeit stammt auch das Adelsprädikat, welches der Familie von Pantz ein Monopol auf den Eisenabbau im gesamten mitteleuropäischen Gebiet einräumte.
Hubert von Pantz wurde am 5. Juli 1909 in Sonnhof ob Stainach bei Liezen in der Steiermark geboren. Seine Sturm-und-Drang-Jahre verlebte er in der überbordenden Zeit der 1920er Jahre nach dem Ersten Weltkrieg. Dieser Krieg hatte die Monarchie zertrümmert. Österreich schrumpfte, von einem prosperierenden, 65 Millionen Menschen umfassenden Weltreich zu einem kleinen Land mit sechs Millionen Einwohnern. Der Adel suchte Orientierung und eine neue Weltbühne. Hubert von Pantz fand sie als „Very Important Person“ eines internationalen High-Society-Kreises.
1935 erwarb Baron Hubert von Pantz Schloss Mittersill und etablierte dort später den damals exklusivsten Sport und Society-Club des internationalen Jet-Set: den Sport- & Shooting Club Mittersill. Baron Hubert von Pantzens Verbindungen und Bekanntschaften, die ihn auf Schloss Mittersill besuchten und dort exklusive Urlaube verbrachten, reichten vom House of Windsor über die niederländische Königsfamilie bis hin zum Schah von Persien. Aber auch Hollywood-Stars wie Clark Gable, Rita Hayworth oder Gina Lollobrigida zeigten sich gerne in der Gesellschaft des jungen, eleganten und weltgewandten Barons. Coco Chanel erlag seinem Charme und ließ sich bei Besuchen bei Ihrem Baron auf Schloss Mittersill zu ihrem zeitlosen Modeklassiker, der Chanel-Jacke, inspirieren.
Während des Zweiten Weltkrieges, in dem auch Schloss Mittersill diktatorisch vereinnahmt wurde, realisierte Baron Hubert von Pantz in Amerika seinen Traum von Schloss Mittersill. In Franconia im US-Bundesstaat New Hampshire, wurde 1945 das Mittersill Alpine Resort, erbaut in authentisch Tiroler Architektur, glanzvoll eröffnet. Es reüssierte unverzüglich und wurde Treffpunkt der amerikanischen Society.
Hubert von Pantz etablierte aber auch Schloss Mittersill in Salzburg mit seinem exklusiven Sport & Shooting Club Mittersill wieder als elitären Society-Hot-Spot und brachte den internationalen Jet-Set zurück nach Österreich. Der Schah von Persien, Soraya, König Faruk von Ägypten, der Herzog von Windsor, Aristoteles Onassis, Aga Khan, Henry Ford II., Rita Hayworth, Gina Lollobrigida, Clark Gable, Bob Hope, Bing Crosby und viele andere trugen sich wiederholt im Gästebuch auf Schloss Mittersill ein und erwiesen Baron Hubert von Pantz damit ihre Reverenz.
Adel, Jet-Set Leben, glanzvolle Partys
„Alles, was in diesen Zeiten zählt, ist das Geld. Deshalb sind Menschen mit Geld der neue Adel.“ Nimmt man diesen Ausspruch von Aristoteles Onassis, so war er wohl der Adeligste der Adeligen. Der reichste Mann seiner Zeit. Selfmade-Milliardär. Zwar wurde Onassis als Sohn des reichen Tabakhändlers Sokrates Onassis 1906 im heutigen Izmir (Zypern, damals noch Smyrna, Osmanisches Reich) geboren. Allerdings musste er bereits mit 16 Jahren aufgrund der politischen Situation flüchten (griechisch-türkischer Krieg).
Mit nur 60 Dollar in der Tasche, begann in Argentinien sein vielzitierter „Aufstieg aus dem Nichts“. Onassis verdingte sich zunächst in Hilfsjobs wie Telefonist oder Hotelpage. Handelte aber bereits im kleinen Stil mit türkischem Tabak, den er sich aus der alten, griechischen Heimat schicken ließ. Nach zwei Jahren hatte er seine ersten 100.000 Dollar verdient. Und investierte in ein lukratives Geschäft: in Häute und Felle aus der Viehzucht, die damals in Argentinien vergraben wurden, da sie nicht verwertet werden konnten. Onassis bereite diese für den Export nach Europa auf. Handelte auch mit Getreide und Futtermittel. Und erstand für den Transport über das Meer aus dem Konkurs einer kanadischen Reederei sehr günstig seine ersten Frachter. Überkapazitäten nutzte er für die Verschiffung des immer wichtiger werdenden Rohstoffes Öl. Durch einen exklusiven und sehr vorteilhaften Vertrag mit Saudi-Arabien wurde Onassis gleichzeitig mit diesem Land steinreich.
Sein Kapital investierte er mit goldenem Geschäftssinn, so damals auch in Monaco. Auch durch Onassis wurde das Fürstentum zum mondänen Hotspot der internationalen High-Society. Er besaß das berühmte Spielcasino und die meisten Luxushotels im Fürstentum. Sein Jet-Set-Leben war es auch, das ihn auf Schloss Mittersill führte. Im damals exklusivsten Society-Club – dem Sport & Shooting Club Mittersill – war er unter Seinesgleichen. Mittelpunkt glanzvoller Partys. Und vielgesuchter Gesprächspartner zur Anbahnung internationaler Geschäfte.
Privat hatte Onassis weniger Glück. Seine erste Ehe scheiterte aufgrund einer langandauernden Affäre mit der „göttlichen“ und legendären Operndiva Maria Callas. Mit ihr sollte er sich auch noch treffen, als er längst mit Jacky Kennedy, Witwe des ermordeten, amerikanischen Präsidenten John F. Kennedy verheiratet war. Diese Heirat sollte er später als „den größten Fehler“ seines Lebens bezeichnen.
Zur Scheidung dieser Ehe kam es nicht mehr. Noch während Onassis diese in die Wege leitete, verstarb er 1975 in einer Pariser Klinik. Der Großreeder Aristoteles Onassis hinterließ ein Milliardenvermögen, mehr als 30 Unternehmen, und wohl auch einen unschönen Krieg um sein materielles Erbe.
König der Komiker, Fernseh- und Radiostar
Für viele ist Bob Hope bis heute der begnadetste amerikanische Entertainer und Schauspieler im komödiantischen Fach. 1903 in Großbritannien geboren, startete er seine internationale Karriere in Amerika. Scherzhaft meinte er, er habe England im Alter von vier Jahren verlassen, nachdem er feststellen musste, dass er dort nicht König werden konnte. Schon früh begeisterte ihn seine Mutter (eine Sängerin) für das Show-Business. Zunächst schlug er sich allerdings als Amateurboxer und mit Hilfsarbeiter-Jobs durch. Sein Ausnahmetalent als Komiker wurde allerdings rasch erkannt.
In der Folge reüssierte Hope in mehreren Broadway-Musicals, in unzähligen Kinofilmen und avancierte später zum Fernseh- und Radiostar. Über 1.500 Preise wurden ihm im Laufe seiner kometenhaften Karriere verliehen. Damit steht er bis heute im Buch der Rekorde als meistausgezeichneter Entertainer. Unter anderen wurde er – nicht offiziell, sondern ehrenhalber – mit fünf Oskars ausgezeichnet. Auf dem Hollywood Walk of Fame ist er mit nicht weniger als vier Sternen vertreten: in den Kategorien Film, Fernsehen, Radio und Theater. Seine Beliebtheit steigerte auch sein patriotisches Engagement als militärischer Truppenbetreuer während diverser amerikanischer Kriege.
Neben dem Show-Business war Golf die ganz große Leidenschaft von Bob Hope. Er ist wohl der einzige Mensch, der mit allen amerikanischen Präsidenten – von Dwight D. Eisenhower über Ronald Reagan bis George Bush und Bill Clinton – eine Runde gespielt hat. Aufgrund seiner Verdienste um den Golfsport fand er Aufnahme in die World Golf Hall of Fame.
Und auch dem vom damaligen Schloss Mittersill-Eigentümer Baron Hubert von Pantz, kostengünstig und in Eigenregie angelegten kleinen Golfplatz des Sport & Shooting Clubs Mittersill gab Hope die Ehre. Und zeigte sich von diesem liebevollen Golf-Ensemble durchaus angetan. Auch Bing Crosby bespielte diesen Platz. Diese Golf-Initiative auf Schloss Mittersill markierte den Anfang des späteren und heute weit über Österreichs Grenzen hinaus bekannten Golfclub Kitzbühel.
Privat war Bob Hope bis zu seinem Tod im Alter von 100 Jahren in Kalifornien mit seiner Frau Dolores über 69 Jahre verheiratet. Vier Kinder entstammen dieser Ehe.
Alexander Prinz zu Hohenlohe-Waldenburg-Schillingsfürst, auch genannt Alexander von Hohenlohe, wurde am 6. August 1862 als Sohn von Chlodwig Fürst zu Hohenlohe-Schillingsfürst in Lindau geboren. Der Stammbaum des deutschen und weit in verschiedene Familienstämme verzweigten deutschen Adelshauses Hohenlohe reicht bis ins Jahr 1153 zurück. Alexander von Hohenlohes Vater Chlodwig war einer der einflussreichsten Politiker seiner Zeit. Von 1894 bis 1900 war er Reichskanzler und preußischer Ministerpräsident.
Auch sein Sohn Alexander von Hohenlohe sollte sein Leben der Politik, Diplomatie und Publizistik widmen. Alexander von Hohenlohe besuchte das Gymnasium in Wiesbaden und studierte anschließend Rechtswissenschaften an den Universitäten zu Graz, Wien, Paris, Leipzig und Göttingen. Ohne juristisches Staatsexamen wurde er dennoch 1866 Kaiserlicher Referendar in der Verwaltung von Elsass-Lothringen in Straßburg, wo sein Vater zu dieser Zeit Reichsstatthalter war.
Nachdem sein Vater Reichskanzler geworden war, folgte er ihm nach Berlin und war von 1894 bis 1898 Kaiserlicher Legationsrat und Hilfsarbeiter im Auswärtigen Amt in Berlin. Im Mai 1898 setzte sein Vater seine Ernennung als Kaiserlicher Bezirkspräsident für Ober-Elsass in Colmar durch.
Von 1893 bis 1903 war er Mitglied des Deutschen Reichstags für den Wahlkreis Reichsland Elsass-Lothringen 10 (Hagenau, Weißenburg). Im Reichstag war er zunächst Mitglied der Reichspartei, wurde 1898 als Kandidat der Deutschkonservativen Partei gewählt und war zuletzt fraktionslos. 1903 kandidierte er als unabhängiger Konservativer, unterlag jedoch knapp in der Stichwahl.
Vor allem Alexander von Hohenlohes sozialliberale Haltung trug ihm den Spitznamen „Roter Prinz“ ein. Seine diesbezüglichen Ideen diskutierte er auch leidenschaftlich mit den Adels- und Society-Kreisen auf Schloss Mittersill. Im dort angesiedelten Sport & Shooting Club Mittersill fand Prinz Alexander von Hohenlohe, während seiner langen Aufenthalte auf Schloss Mittersill, aber auch Zeit und Muße, sich zu entspannen, Kräfte zu sammeln und seinen Hobbys nachzugehen. So vertrat Alexander von Hohenlohe, neben Baron Hubert von Pantz, bei der Gründungsversammlung des Golfclubs Kitzbühel die Agenden des Sport & Shooting Clubs Mittersill, auf dessen Initiative die schlussendliche Planung und Ausführung des Golfclubs Kitzbühel zurückzuführen ist.
Politisch bewahrte sich Alexander von Hohenlohe allerdings seinen revolutionären Geist. Deutlich zeigte sich das, als er nach dem Tod seines ebenfalls liberal gesinnten Vaters, gegen den ausdrücklichen Wunsch des Kaisers, dessen Memoiren drucken ließ. Der Kaiser erzwang daraufhin seinen Rücktritt als Bezirkspräsident.
Später lebte Alexander Prinz zu Hohenlohe-Waldenburg-Schillingsfürst in der Schweiz. Alexander von Hohenlohe starb 1924 nach langer Krankheit in ärmlichen Verhältnissen in Badenweiler in Baden-Württemberg.